Auslandsaktien: Mobile Cloud als Wachstumsmarkt

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25. Juli 2013. FRANKFURT (Börse Frankfurt). „Nur noch schnell die Mails checken“ – das ist für Arbeitnehmer außerhalb des Büros mittlerweile schon gang und gäbe. Doch dabei dürfte es nicht bleiben. Der US-Software- und Virtualisierungsspezialist Citrix wirbt etwa damit, komplette „mobile Arbeitsstile“ zu ermöglichen: Menschen sollen an jedem beliebigen Ort arbeiten und dabei auf sämtliche Daten zugreifen können. „Neue Arbeitsmodelle werden die Unternehmenskultur stark verändern“, meint Walter Vorhauser von Close Brothers Seydler und hält die Branche für einen Wachstumsmarkt.

Citrix-Zahlen überzeugen

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Vorhauser

Doch welche Unternehmen könnten davon profitieren? Vorhauser zufolge dürfte Citrix dazu gehören. Die jüngsten Quartalszahlen, die am gestrigen Mittwoch veröffentlicht wurden, scheinen das zu bestätigen: Citrix konnte seinen Umsatz im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal um 19 Prozent auf 730 Millionen US-Dollar steigern, zudem wurden die Gewinnerwartungen übertroffen.

An der Börse wurden die Zahlen bejubelt: „Citrix (WKN 898407) legte nachbörslich um 7 Prozent zu“, meldet Vorhauser. „Gut an kam auch die Aussage des CEOs, dass sich Citrix weiterhin auf Cloud-Services und Business Mobility konzentrieren will.“ Die Aktie, die im zweiten Quartals schlecht gelaufen war, hat zuletzt stark zulegen können: Vor einem Monat kostete sie an der Börse Frankfurt noch 44,50 Euro, aktuell sind es 54,27 Euro.

Kurssprung für VMWare

Ebenfalls Profiteur könnte Vorhauser zufolge der Virtualisierungsanbieter VMWare sein, eine Tochter des US-Speicherherstellers EMC. Auch hier machte der Aktienkurs (WKN A0MYC8) am gestrigen Mittwoch nach erfreulichen Quartalszahlen einen Satz nach oben. „VMWare legte um 15 Prozent zu, heute um weitere 3 Prozent.“ Aktuell wird die Aktie an der Börse Frankfurt zu 62,69 Euro gehandelt, gestern waren es nur 52,80 Euro.

VMWare konnte im zweiten Quartal 2013 seinen Gewinn kräftig steigern und die Markterwartungen klar übertreffen. Vor kurzem erst hatte sich das Unternehmen vom E-mail-Sspezialisten Zimbra getrennt. „VMWare will sich auf das Thema Mobile Cloud konzentrieren“, erklärt Vorhauser. Anfang des Jahres hatte das Unternehmen noch mit einem verhaltenden Jahresausblick enttäuscht, die Aktie stürzte ab und konnte sich in der darauffolgenden Zeit kaum erholen.

EMC: auch die Mutter freut sich

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Stadler

Auch die VMWare-Muttergesellschaft EMC (WKN 872526) konnte mit guten Zahlen punkten, wie Roland Stadler von der Baader Bank berichtet – allerdings sind diese zu einem großen Teil der erfolgreichen Tochter zu verdanken. Für das vergangene zweite Quartal meldete EMC am gestrigen Mittwoch ein Umsatzplus von sechs Prozent, der Nettogewinn kletterte um 8 Prozent auf 907 Millionen US-Dollar. Die Aktie legte ebenfalls kräftig zu und wird heute an der Börse Frankfurt zu 20,21 Euro gehandelt, am Dienstag waren es noch 19,15 Euro. Seit April hat die Aktie sogar 21 Prozent an Wert gewonnen.

Apple-Aktie steigt wieder

Nach oben ging es am gestrigen Mittwoch auch für einen anderen US-Technologiekonzern, der sein Geld allerdings mit iPads, iPhones und MacBooks verdient: Apple (WKN 865985). Das Geschäft wächst zwar nicht mehr so wie früher: Im Geschäftsquartal bis Juni lag der Umsatz mit 35,3 Milliarden US-Dollar kaum höher als im Vorjahreszeitraum, der Gewinn schrumpfte sogar das zweite Mal in Folge, wie Apple am Dienstag nach Börsenschluss bekannt gab.

Analysten hatten aber noch schwächere Zahlen befürchtet. Die Aktie kletterte an der Börse Frankfurt von 320,50 Euro am Dienstag auf 335,19 am Mittwoch, aktuell wird sie zu 332,50 Euro gehandelt. Aktionäre hatten lange Zeit wenig Freude an Apple: An der Börse Frankfurt fiel der Kurs vom Hoch im September vergangenen Jahres bei 545 Euro um satte 42 Prozent.

Nun scheint es aber Grund für Optimismus zu geben: Etwa hob Goldman Sachs das Kursziel nach Bekanntgabe der Zahlen auf 530 US-Dollar an, gestern kostete die Aktie in New York 440 US-Dollar: Der Gewinn und die soliden iPhone-Verkäufe hätten positiv überrascht. Analyst Bill Shope rechnet aber nicht mit größeren Kursausschlägen, bevor neue Produkte im Herbst auf den Markt kommen. 

© 25. Juli 2013/Anna-Maria Borse