Baader Bank Portfoliostrategie: "Von Kursverlusten profitieren"

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2. Juli 2015. München (Baader Bank). Die Angst vor einer Pleite Griechenlands und dem Grexit hält die Finanzmärkte im Griff. Anleger trauen der Regierung in Athen nicht über den Weg. Daher sind die Renditen für zweijährige griechische Staatsanleihen auf rund 35 Prozent gestiegen. Der DAX hat in den vergangenen drei Monaten rund 7 Prozent verloren. Die Volatilität ist deutlich angesprungen. Anleger, die eine weitere Phase der Unsicherheit an den Aktienmärkten erwarten, haben die Möglichkeit, mit Reverse-Bonus-Zertifikaten von der aktuellen Unsicherheit zu profitieren. Diese Variante der Bonuskonstruktion entwickelt sich spiegelbildlich zu den klassischen Bonuspapieren. Ihre Stärken spielen sie in fallenden oder sich seitwärts bewegenden Kursbewegungen aus.

Im Unterschied zur normalen Struktur befinden sich bei Reverse-Bonus-Zertifikaten die Barrieren oberhalb des aktuellen Kursniveaus. Das Recht auf die Zahlung eines Bonus verfällt jedoch, wenn der Index- oder Aktienkurs die Barriere verletzt. Aus dem Reverse-Bonus-Papier wird dann ein klassisches Partizipationszertifikat. Der Verlust gleicht in der Regel dem Prozentsatz, um den der Basiswert zulegt. Der Wert des Produkts entwickelt sich spiegelverkehrt zum herkömmlichen Bonuspapier.

Konservativen Anlegern, die mit einer länger anhaltenden Korrektur rechnen, bietet die HypoVereinsbank (HVB) ein Reverse-Bonus-Zertifikat mit Cap auf den DAX (WKN HY8FYZ) mit einer Laufzeit von lediglich knapp sechs Monaten an. Die Barriere des DAX-Reverse-Bonus-Zertifikats befindet sich mit 13.500 Punkten deutlich oberhalb des aktuellen Kursniveaus. Das entspricht einem Sicherheitspuffer von ca. 22 Prozent. Verletzt der deutsche Leitindex die Barriere bei 13.500 Zählern bis zum Laufzeitende, dem 22. Dezember 2015 nicht, bietet das Papier eine Rendite von 5,6 Prozent bzw. 11,6 Prozent jährlich. Kommt es zum Trigger der Barriere, wandelt sich das Produkt in ein reines Indexpapier, so dass der Anleger eins zu eins an den Bewegungen des deutschen Leitindex partizipiert. Der Verlust entspricht dem Prozentsatz, um den der Index zulegt, der Wert entwickelt sich also spiegelverkehrt zum klassischen Bonuspapier. Sollte der DAX unter den Bonus-Level von 11.500 Punkten fallen, partizipiert der Anleger wegen des Caps nicht mehr daran. Positiv ist bei dem Produkt ferner, dass ein Abgeld von 15,5 Prozent besteht.

Ein Capped-Reverse-Bonus-Zertifikat von BNP Paribas auf den Euro Stoxx 50 (WKN PS0VC4) mit einer Barriere bei 4.050 Punkten wirft bei einer Fälligkeit am 24. März 2016 eine Rendite von 12,9 Prozent bzw. 17,9 Prozent p. a. ab. Das Knock-in-Niveau liegt also knapp 16,6 Prozent vom aktuellen Kursniveau entfernt. Eine höhere Rendite ist allerdings nicht möglich. Das Abwärtspotenzial ist durch einen Cap bei 3.400 Zählern begrenzt. Reverse-Bonus-Zertifikate mit Cap bieten ein geeignetes Chance-Risiko-Verhältnis. Es liegt ein Abgeld von rund 7 Prozent vor. Deutlich höhere Renditen versprechen Reverse-Bonus-Papiere auf Einzelwerte wie beispielsweise Infineon. So bietet das Capped-Reverse-Produkt der UBS auf den Chiphersteller mit einer Barriere bei 13 Euro (WKN UZ8Z3W) innerhalb von neun Monaten (Laufzeitende 29. März 2016) eine Rendite von 17,4 Prozent bzw. 23,4 Prozent jährlich. Der Cap liegt bei 10 Euro. Es besteht aktuell ein Bonuspuffer von 15,7 Prozent. Die von der UBS angegebene K.O.-Wahrscheinlichkeit der Barriere von 58 Prozent zeigt, dass es sich um ein Produkt für risikobereite Anleger handelt. Aktuell besteht ein Abgeld von 2,8 Prozent.

von Baader Bank, München
© 1. Juli 2015

Dies ist ein Ausschnitt aus dem Newsletter „Zertifikate-Börse“ der Baader Bank. Der komplette Newsletter ist über deren Homepage www.baaderbank.de abruf- und abonnierbar.

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