Fondsthemen der Woche
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3. Mai 2011. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Die gute Laune an den Aktienbörsen nutzen manche Fondsanleger zu einem Richtungswechsel bei ihren Engagements, berichtet ICF Kursmakler. „Raus aus dem Niedrigzinsbereich wie Renten- und Geldmarktwerten, rein in Aktienfonds scheint die derzeitige Devise vieler Investoren“, beobachtet Frank Wöllnitz. „Fondsanleger sehen, dass die großen ungelösten Probleme der Welt vom Markt eher ausgeblendet werden und die Aktienrallye scheinbar ungebremst fortgeführt wird“, glaubt Wöllnitz. Vielfach überdurchschnittlich gute Unternehmensergebnisse würden die Indizes beflügeln. Dennoch berichten ICF Kursmakler und die Baader Bank von einem insgesamt eher mäßigen Treiben im Handel mit aktiv verwalten Fonds. Feiertage in Ländern wie Großbritannien und Russland sorgten wiederum für eine verkürzte Woche im Handel.
Europäische Standardwerte im Visier
Wöllnitz
Sogar ein Anlauf auf sein Allzeithoch von 8.151 Punkten scheint laut ICF Kursmakler für den DAX durchaus im Bereich des Möglichen. Vorausgesetzt die Märkte erkennen in den aktuellen Problemen der Welt weiterhin keine größeren Hindernisse. „Bereits die Überschreitung der 7.500 Punkte markierte den höchsten Stand des deutschen Leitindex seit Anfang 2008“, berichtet Wöllnitz. Passend zum optimistischen Sentiment legten Anleger sich Publikumsfonds wie beispielsweise den M & W Privat (WKN A0LEXD), den Ethna-AKTIV (WKN 764930) und den Walser Portfolio German Select (WKN A0BKM9) ins Depot. Mit Letzterem investieren Anteilseigner sowohl in Aktien als auch Renten. Dabei zielt das Fonds-Management auf eine Übergewichtung der besser performenden Anlagekategorie, die bis zu 100 Prozent des Fonds-Volumens betragen könne. Auf viel Gegenliebe trifft zudem laut Baader Bank der auf deutsche Werte spezialisierte UBS (D) Aktienfonds – Special I Deutschland (WKN 848820). Tendenziell eher abgegeben werden dagegen Anteile des DekaLux-Deutschland TF (WKN 974587).
Strominfrastruktur gefragt
Bei international aufgestellten Publikumsfonds biete sich ein gemischtes Bild. Den Käufen beispielsweise des Lingohr Systematic LBB Invest (WKN 977479) stünden Verkäufe etwa des Deka-Commodities TF (WKN DA0EA4) gegenüber. Seit einiger Zeit interessiere sich Kehnen zufolge so mancher Anleger auch für Anteile des Ant 4Q-Smart Power (WKN A0RHHC). Der Fonds investiert in Unternehmen, die an dem Umbauprozess der Versorgung mit alternativen Energien beteiligt sind. Im Visier des Fondsmanagements stehe die vollständige Strominfrastruktur. Unternehmen, die an der Effizienzsteigerung von Energieverbrauch durch intelligente Steuerungsprodukte arbeiten, seien interessant. Produzenten von Batterietechnologie, Erneuerbaren Energien, Elektrofahrzeuge, Digitale Überwachung, Steuerung und Sicherheit des Stromnetzes gehörten ebenfalls zur Anlagestrategie.
„Die Entwicklung des Energy Technology-Sektors befindet sich erst ganz am Anfang“, erklärt der Fondsmanager Peter Dreide. „Vergleicht man den Prozess mit einem Baseball-Spiel mit neun Innings, dann spielen wir derzeit im ersten Inning.“ Das sei ein strategisch guter Zeitpunkt, um von der Dynamik in diesem Bereich zu profitieren.
Bei Gold scheiden sich die Geister
Kehnen
Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist. So könne man die derzeitigen Bewegungen bei Rohstoff-Fonds beschreiben. „Obwohl die Kurse sich vielfach bereits auf einem hohem Niveau befinden, glauben einige Anleger durchaus an eine Fortsetzung der Rallye“, meldet Kehnen. So gebe es zum Beispiel Käufe beim LO Funds – World Gold Expertise Fund (WKN 813927). Vermutlich eher an eine Korrektur beim Gold glauben Investoren, die sich vom Earth Gold Fund (WKN A0Q2SD) trennen.
Abgaben bei Renten- und Immobilienfonds
Geldmarkt-, Immobilien- und Rentenfonds müssten in dieser Woche den Aktienanlagen Tribut zollen. Mit deutlichen Verkäufen bei den Anlagen mit niedrigerer Rendite schafften Anleger sich die Mittel, um bei der Aktienhausse dabei zu sein, das vermutet zumindest ICF Kursmakler. Von massiven Abgaben betroffen sieht Wöllnitz beispielsweise den auf Europa ausgerichteten Immobilienfonds WestInvest Interselect (WKN 980142) und dem hausInvest (WKN 980701), der sich weltweit in Gewerbeobjekten engagiert. Anleger trennten sich zudem etwa von UniOpti4 (WKN A0KEBS). Bei den Rentenfonds seien zum Beispiel der Templeton Global Bond Fund A (WKN 749655) und der DWS Eurorenta (WKN 971050) von deutlichen Verkäufen betroffen.
Wenig los bei Russland und Co.
Um Publikumsfonds mit asiatischem oder russischem Fokus sei es derzeit etwas still. „Ohne Impulse fehlt vielen Anlegern die Phantasie“, glaubt Andreas Kehnen. Auf niedrigem Niveau überwiegten dennoch die Verkäufe. Abgestoßen werde beispielsweise der DWS Top Asien (WKN 976976) und der Fidelity Funds – South East Asia Fund A in seiner Euro- (WKN 986394) und US-Dollar-Version (WKN 973276).
© 3. Mai 2011/Iris Merker