Fonds: Gut durchgemischt

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7. Mai 2013. (FRANKFURT) Börse Frankfurt. Die Rekordjagd am Aktienmarkt macht auch vor dem Fondshandel keinen Halt. „Schon wieder eine fulminante Börsenwoche: Der DAX hat in zwei Wochen fast 10 Prozent gewonnen und nach dem historisch hohen Schlusskurs vom Freitag heute Morgen ein neues Allzeithoch bei 8.171 Punkten markiert. Das bringt einige Käufer in den Markt“, kommentiert Anja Deisenroth-Boström von der Baader Bank. Positive Impulse von Seiten der laufenden Quartalsberichtssaison könnten aus Sicht der Händlerin in dieser Woche weitere Rekordmarken folgen lassen, zumal die Umsätze zuletzt etwas angezogen hätten.

Ivo Orlemann von ICF Kursmakler stuft die Umsätze im Fondshandel „trotz einiger Aufreger, wie der jüngsten Zinssenkung der EZB oder dem DAX-Hoch“ jedoch als normal ein. „Wegen dem Feiertag in der vergangenen Woche waren viele Investoren an den Brückentagen offenbar in Urlaub und haben gar nicht richtig am Handel teilgenommen. Und in dieser Woche ist dann ja schon wieder ein Feiertag“, erklärt der Spezialist. Insgesamt hielten sich Käufe und Verkäufe weitestgehend die Waage.

Internationales weiterhin beliebt

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Deisenroth-Boström

Gesucht sind laut Deisenroth-Boström vor allem Aktienfonds und dabei in erster Linie international aufgestellte. Heimische Portfolios würden indes überwiegend zurückgegeben. „Da hat sich im Vergleich zur Vorwoche nicht viel geändert“, merkt die Händlerin an und spricht von Abgaben im UniDeutschland XS (WKN 975049), im DWS Investa (WKN 847400) sowie im Threadneedle Pan European Smaller Companies Fund (WKN A0HMGC).

Nicht zuletzt wegen der laufenden Dividendensaison setzen viele Anleger indes auf international ausgerichtete Fonds mit Dividendenfokus, wie den DWS Top Dividende (WKN 984811) und den M&G Global Dividend (WKN A0Q349). Überwiegend Verkäufe beobachtet Deisenroth-Boström hingegen im UniGlobal (WKN 849105) sowie im Carmignac Investissement (WKN A0DP5W).

Mit Mischfonds auf Nummer sicher

Auch Mischfonds profitieren – wie schon seit einiger Zeit – von der Anlegersuche nach breit gestreuten, international aufgestellten Portfolios. So verzeichnet Orlemann im Flossbach von Storch Multiple Opportunities (WKN A0M430) und im Carmignac Patrimoine (WKN A0DPW0) fast ausschließlich Zuflüsse.

Auffällige Käufe beobachtet der Händler zudem bei einigen Rentenfonds, wie dem HSBC GIF Euro High Yield Bond (WKN 120851) oder dem Allianz PIMCO Rentenfonds (WKN 847140), die beide in erster Linie in auf Euro lautende festverzinsliche Wertpapiere investieren und in den vergangenen drei Monaten eine Rendite von rund 4 Prozent erzielt haben. Damit kommen die Rentenkörbe fast an den beliebten Mischfonds Flossbach von Storch Multiple Opportunities heran, der es seit Anfang Februar auf etwa 5 Prozent gebracht hat.

Interesse an Minenfonds geschwunden

Um Minenfonds ist es, wie Deisenroth-Boström berichtet, ruhig geworden. „Der Goldpreis hat sich nach dem Crash vor drei Wochen wieder einigermaßen stabilisiert. Viel passiert da im Moment nicht, so dass es auch in den Fonds ruhig ist. Eine einheitliche Richtung lässt sich auch nicht ausmachen“, kommentiert die Händlerin und spricht von Zuflüssen im Earth Gold Fund UI (WKN A0Q2SD), während der BlackRock Glb World Gold Fund (WKN A0M9SB) eher verkauft werde.

Asiensegment uneinheitlich

Uneinheitlich und vergleichsweise dünn bleibt laut Baader Bank auch der Handel mit Asienfonds. Auf den Verkaufslisten führt Deisenroth-Boström etwa die stark China-lastigen Portfolios HSBC GIF Chinese Equity Fund (WKN 972629) und Baring Hong Kong China Fund (WKN 972840).

In der Gunst von Investoren steht hingegen der deutlich breiter aufgestellte Threadneedle Asia (WKN 987669), der allein zu einem Fünftel in australischen Aktien investiert ist und ansonsten in verschiedenen asiatischen Wachstumsregionen wie Korea, Thailand oder Indien anlegt. Der Fonds hat in den vergangenen Monaten immerhin 7,7 Prozent Rendite erzielt.

Nur vereinzelt Umsätze in Immobilienfonds

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Orlemann

Leicht gestiegenes Kaufinteresse macht Orlemann bei dem geschlossenen Immobilienfonds CS Euroreal aus (WKN 98000) aus. „Das ist aber auch der einzige Immobilienfonds, in dem immer mal ein bisschen was gehandelt wird. Ansonsten ist der einst boomende Markt ziemlich eingeschlafen. Die Umsätze sind deutlich geringer als noch vor etwa einem Jahr“, erläutert Orlemann.

Einige Immobilenfonds mussten nach Ausbruch der Finanzkrise schließen, weil viele Investoren auf einen Schlag ihr Geld zurückhaben wollten. Da sich Immobilien nicht von einem Tag auf den anderen veräußern lassen, drohte vielen Fonds eine finanzielle Schieflage. Deshalb stellten sie die Rücknahme der Anteile ein und verloren das Vertrauen vieler Investoren.

© 7. Mai 2013/Karoline Kopp