Fonds: Optimismus noch gebremst

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15. Oktober 2013. (FRANKFURT) Börse Frankfurt. Angesichts der sich abzeichnenden Lösung im US-Haushaltsstreit werden auch Fonds-Anleger wieder etwas aktiver. „Dass der DAX auf ein neues Rekordhoch geklettert ist, lässt sich an den Umsätzen zwar nicht ablesen, das Geschäft ist im Vergleich zur Vorwoche aber wieder etwas lebhafter“, berichtet Ivo Orlemann von ICF Kursmakler. Allerdings werde nicht nur gekauft, Zu- und Abflüsse hielten sich vielmehr die Waage. Laut Lukas Schulte von der Baader Bank warten die meisten Anleger weiter ab: „An ein Scheitern der Verhandlungen glauben die wenigsten, ein Restrisiko bleibt aber noch.“ Der DAX ist zu Handelsbeginn am heutigen Dienstagmorgen auf einen neuen Höchststand geklettert und hat seitdem weiter zugelegt.

Aktien: Klarer Trend fehlt

Während einige Anleger in Aktienfonds einsteigen, nehmen andere Gewinne mit: Auf den Einkaufslisten stehen Schulte zufolge der DWS Aktien Strategie Deutschland (WKN 976986), der auf mittelgroße europäische Aktien setzende Alken Fund European Opportunities (WKN A0H06Q) und der LO Funds Generation Global (WKN A0RNUR) mit internationalen Standardwerten. Abgegeben werde hingegen der Nebenwertefonds Threadneedle European Smaller Companies (WKN 987666). Orlemann meldet Zuflüsse im Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen (WKN A0M8HD), dessen Schwerpunkt deutsche Nebenwerte sind.

Eindeutiger ist der Trend bei asiatischen Aktien: „Hier gibt es mehr Abgaben“, meldet Schulte. Betroffen sei etwa der Aberdeen Global Chinese Equity Fund (WKN A0HMN2). Lediglich im Fidelity China Consumer (WKN A1JH3J) dominierten Zuflüsse.

Anleger entdecken Biotech

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Orlemann

Wie Orlemann feststellt, verzeichnen Biotech-Fonds derzeit auffällig hohe Umsätze. Neben dem häufig rege gehandelten DWS Biotech (WKN 976997) fänden sich diesmal auch der Dexia Equities L Biotechnology (WKN 939838) und der Franklin Biotechnology Discovery (WKN 937444) in den Umsatz-Top Ten von ICF. „Der Handel ist nahezu ausgewogen, mit einem leichten Verkaufsüberhang im DWS Biotech wie im Dexia und einem leichten Käuferüberhang im Franklin-Fonds.“ Alle drei Fonds haben in den vergangenen zwei Jahren eine rasante Rallye hingelegt, die Preise stehen mehr als verdoppelt so hoch. Zuletzt gab es allerdings kleine Rückschläge – zumindest zwischenzeitlich. „Besondere Nachrichten gibt es für die Branche nicht. Die Aktien folgen meist dem US-Markt“, bemerkt Orlemann.

Mischfonds: Rendite muss stimmen

Bei Mischfonds unterscheiden Anleger weiterhin stark: Nur bei Renditebringern wird zugeschlagen. „Im Flossbach von Storch Strategie Multiple Opportunities (WKN A0M430) stehen bei uns zwei Drittel Käufe einem Drittel Verkäufe gegenüber“, erklärt Orlemann. Auch im M&G Optimal Income (WKN A0MND8) positionierten sich Anleger meist. Der Carmignac Patrimoine (WKN A0DPW0), der zuletzt mit seiner Rendite enttäuscht hatte, fliegt dem Spezialisten zufolge hingegen weiter aus den Portfolios.

Zwar haben Mischfonds im Vergleich zu Aktienfonds in diesem Jahr generell einen schweren Stand, es gibt aber große Unterschiede: Während der Flossbach von Storch seit Jahresanfang immerhin mit einem Plus von 4,67 Prozent aufwarten kann, sind es im Carmignac nur 0,75 Prozent.

Schulte meldet unterdessen Abgaben im Astra-Fonds (WKN 977700). Dabei kann dieser im laufenden Jahr immerhin mit einem Kursplus von 5,6 Prozent punkten.

Bloß nichts mit Gold

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Schulte

Während der Goldpreis weiter bröckelt, verlieren Fondsanleger zunehmend das Interesse an Goldminenfonds. Am Dienstmittag notiert die Feinunze bei nur noch 1.257 US-Dollar, der Preis nähert sich damit wieder dem Dreijahrestief vom Juni. „Wir haben durchweg Verkäufe“, berichtet Schulte. Trennen würden sich Anleger zum Beispiel vom BlackRock Global World Gold (WKN 974119) und vom Pioneer Fonds (A) Gold Stock (WKN 970962). Der Erstere hat auf Sicht von einem Jahr mittlerweile 51 Prozent seines Werts verloren, der Zweite sogar 58 Prozent.

Hin und her in Immobilienfonds

Kein klares Bild ergibt sich im Geschäft mit Immobilienfonds. Während der CS Euroreal (WKN 980500) Orlemann zufolge eher abgestoßen wird, findet der Deka-ImmobilienEuropa (WKN 980956) überwiegend Zuspruch. Weniger hoch sei das Handelsaufkommen im UniImmo Deutschland (WKN 980550) und im SEB ImmoInvest (WKN 980230) – mit etwas mehr Abgaben.

von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG
© 15. Oktober 2013