Fonds: Rendite mit Besonnenheit

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19. November 2014. (FRANKFURT) Börse Frankfurt. Ein Plus von knapp 8 Prozent beim DAX auf Vierwochensicht mit zwischenzeitlich volatilen Bewegungen am Markt haben Spezialisten zufolge für ordentliche Umsätze im Fonds-Handel gesorgt. „Dabei sind die Auslöser unverändert“, beobachtet Anja Deisenroth-Boström von der Baader Bank. Die Nachrichtenlage rund um Ebola spiele eine ebenso große Rolle wie die Aktivitäten der Terrorgruppe „Islamistischer Staat“ und das fehlende Wachstum in Europa. Fonds-Investoren bereiteten sich zudem auf den Jahreswechsel vor. „Häufig stehen in dieser Zeit Umschichtungen und Depot-Bereinigungen auf der Agenda.“

„Ein spürbarer Faktor im Fondshandel ist die Geldpolitik der Zentralbanken“, ergänzt Frank Wöllnitz von der ICF Bank. „Anleger hätten auf die Öffnung der Geldschleusen in Japan ebenso reagiert wie auf Draghis wiederholte Beteuerungen, alles zu tun, um die Kreditvergabe für die europäische Wirtschaft zu beleben.

Defensive Mischung gesucht

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Wöllnitz

In Anbetracht einer fehlenden Grundrichtung bevorzugten Fonds-Investoren einmal mehr gemischte Portfolios. Getreu dem Credo „je breiter gestreut desto besser“ wurde etwa der Floßbach von Storch Multiple Opportunities (WKN A0M430) nahezu ausschließlich gekauft, wie Wöllnitz registriert. Der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen (WKN A0M8HD) belege beinahe schon traditionell einen vorderen Rang in der Umsatzstatistik. „Hier verbuchen wir ebenfalls fast nur Zuflüsse.“ Als dritter und vierter im Bunde landeten der Carmignac Patrimoine (WKN A0DPW0) und der Kapital Plus (WKN 847625) meist in den Anlegerdepots.

Die Währung bestimmt den Kurs

Im Bereich international investierender Fonds erkennt Deisenroth-Boström einen Zusammenhang zwischen den Flows etwa beim rege gehandelten Arero der Weltfonds (WKN DWS0R4) und den Wechselkursschwankungen zwischen Euro und US-Dollar. In Summe sei der Fonds zwar gekauft worden. Allerdings gebe es analog zu den Währungskursausschlägen auch Abgabephasen. Immerhin lag der Euro auf Monatssicht im Tief bei 1,23 US-Dollar und hat sich mittlerweile wieder bis auf 1,27 US-Dollar erholt. Überwiegend in den Anlegerdepots lande der M&G Global Dividend Fund (WKN A0Q349).

Auf beiden Seiten gespielt würden die beliebten Max Otte Vermögensbildungsfonds (WKN A1J3AM) und DWS Top Dividende (WKN 984811). Ersterer setzt schwerpunktmäßig auf europäische und US-amerikanische Aktien und mischt sowohl Anleihen als auch Rohstoff-Fonds je nach Markteinschätzung des Fondsmanagers bei.

Deutsche Aktien bevorzugt

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Deisenroth-Boström

Unterdessen trennen sich Anleger in Summe von ihren Aktieninvestments mit europäischer Ausrichtung, wie Deisenroth-Boström feststellt. Abgestoßen würden beispielsweise der Industria (WKN 847502) und der Fidelity Funds European Growth (WKN 973270). Mit einem leichten Zufluss führt die Baader Bank Portfolios mit hiesigen Bluechips. Beispielsweise kämen der Deutsche Invest I German Equities (WKN DWS1AA) und DWS Aktienstrategie Deutschland (WKN 976986) gut an.

Raus aus asiatischen Aktien

Auf wenig Gegenliebe stoßen bei den Kunden der Baader Bank Portfolios mit asiatischen Werten. Tendenziell abgestoßen würden der DWS Top Asien (WKN 976976), der DNB Asian Small Cup (WKN 986071) und die US-Dollar-Version des Baring Hong Kong China Fund (WKN 972840). Zuspruch gebe es per Saldo für den ebenfalls in US-Dollar geführten Aberdeen Global Asian Smaller Companies Fund (WKN A0HMM3).

Biotech-Branche bleibt auf der Erfolgsspur

Fonds mit Aktien der Branchen Biotechnologie und Gesundheit laufen bei der ICF nach wie vor gut. „Mit dem Anstieg der Viren-Epidemien wie Ebola und die Vogelgrippe rechnen Anleger mit viel versprechenden Entwicklungen in diesen Bereichen“, vermutet Wöllnitz. Nahezu durchweg Käufe gebe es für den DWS Biotech (WKN 976997), der in Aktien von Biotechnologieunternehmen mit dem geografischen Schwerpunkt USA unter Beimischung ausgewählter Werte aus der Pharma- und Medizintechnik investiert. Anleger setzten zudem auf den Candriam Biotechnology (WKN 939838) mit seinem Fokus auf internationale Unternehmen aus der Bio- und Gentechnologie.

 von Iris Merker, Deutsche Börse AG
© 19. November 2014