Der Blick auf die Zahlen zeigt die Herausforderungen: In diesem Jahr die Zahl der Menschen auf der Erde wohl die Marke von 7 Milliarden übersteigen, Tendenz weiter steigend. Dies geht aus Schätzungen der UNO hervor. Studien der Vereinten Nationen gehen zudem davon aus, dass sich der Anteil der Menschen im Alter von mehr als 60 Jahren an der Erdbevölkerung auf rund ein Fünftel in den nächsten Jahrzehnten verdoppeln wird.
Neben der steigenden Lebenserwartung und einer veränderten Alterspyramide in der Bevölkerung sind viele andere Trends in der künftigen Welt zu sehen. Zwei Beispiele hierfür: Die Städte wachsen und die Wirtschaftskraft in den Emerging Markets steigt deutlich.
All dies führt bereits heute zu gewaltigen Veränderungen bei der Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen. Eines der besten Beispiele hierfür ist die Preisentwicklung bei vielen Industrierohstoffen, die vor allem von der boomenden Industrie und der Bautätigkeit in Staaten wie Brasilien, China, Indien u.v.m. profitieren. Ein anderer, vielleicht erstaunlicher, Aspekt zeigt ebenfalls die Veränderungen, die längst im Gange sind: So weist die renommierte Fondsgesellschaft Schroders (Investmenterfahrung seit 1804) darauf hin, dass schon jetzt mehr Filialen von Starbucks und von Kentucky Fried Chicken in China existieren als in den USA.
Aber auch im “Kleineren” gibt es Zeichen, dass sich die Wirtschaft auf die neuen Gegebenheiten einstellt. So hat der Münchener Elektrokonzern Siemens eine neue Geschäftssparte aus der Taufe gehoben. “Infrastructure & Cities” heißt diese und soll Siemens nach Planungen des Unternehmens am Wachstum insbesondere der Infrastrukturinvestitionen der großen Städte teilhaben lassen. Die vierte Sparte des Siemens-Konzerns und der damit einhergehende umfangreiche Umbau des Unternehmens ist eine direkte Folge demographischer Trends, die sich weltweit zeigen.
Die tief greifenden Veränderungen, die sich ereignen und ankündigen, sind auch ein “Fall” für Geldanleger. Die Fondsexperten von Schroders versuchen, aus den Trends für Investoren Kapital zu schlagen. Im November des vergangenen Jahres (2010) hat die Fondsgesellschaft den Schroder ISF Global Demographic Opportunities aus der Taufe gehoben, der seit dem 1. Februar für Privatinvestoren handelbar ist.
Gemanagt wird der junge Fonds, der mit einem knapp zweistelligen Millionenvolumen noch ein recht überschaubares Anlagevermögen aufweist, von Charles Somers und Jürgen Lanzer. Die Finanzmarktexperten konzentrieren sich bei diesem Fonds auf Aktien von Unternehmen, die von den beschriebenen Trends profitieren und sich somit die demographischen Entwicklungen und Veränderungen zunutze machen können. Der Blick in die Liste der Werte, in die investiert wurde, zeigt mit dem Healthcare-Unternehmen Fresenius Medical Care und dem Industrieunternehmen GEA unter anderem zwei deutsche Gesellschaften unter den “Top Ten”. Im Vergleich zur Benchmark werden übrigens US-Aktien wie Apple deutlich untergewichtet, dagegen Papiere aus den Schwellenländern deutlich übergewichtet.
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