Viele Versicherte wechseln von der privaten in die gesetzliche Krankenkasse zurück

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Immer mehr Versicherte von privaten Krankenversicherungen möchten in die gesetzlichen Krankenversicherungen zurückwechseln. Während der Wechsel von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung meistens ohne Probleme durchgeführt werden kann ist es anders herum problematischer. Nur in besonderen Ausnahmen kann der Wechsel von der privaten in die gesetzliche Krankenversicherung vollzogen werden.

Aus welchen Gründen möchten viele Versicherte wieder in die gesetzliche Krankenversicherung zurückkehren?

Ein Grund für den gewünschten Wechsel sind häufig die Beitragsentwicklungen bei den privaten Krankenversicherungen. Viele private Versicherungen haben ihre Beiträge im Laufe der Jahre erhöht und auf Grund dieser stetigen Beitragssteigerung machen sich viele Versicherten Sorgen über die zukünftige Entwicklung. Häufig ist auch eine Veränderung der persönlichen Lebenssituation, zum Beispiel Heirat und Kinder, ein Grund für den Wunsch in die gesetzliche Krankenversicherung zurückzukehren. Viele Menschen sind davon überzeugt, dass die gesetzliche Krankenversicherung günstiger ist, wenn man eine Familie hat. Dies muss jedoch nicht immer der Fall sein, da auch die private Krankenversicherung spezielle Tarife für Familien in ihrem Tarifangebot hat. Auch viele ältere Menschen, die sich in jungen Jahren für eine private Krankenversicherung entschieden haben, möchten auf Grund der hohen Beiträge in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln. Die Renten in Deutschland sind bei vielen Menschen sehr gering und ein hoher Mitgliedsbeitrag für eine Versicherung ist häufig eine sehr hohe Aufwendung. In vielen Fällen hat der Versicherte auch bestimmte Leistungen bei Abschluss des privaten Krankenversicherungsvertrages ausgeschlossen. Im Alter treten jedoch sehr viel Krankheiten auf und häufig ist der Versicherte dann auf Leistungen angewiesen, für welche die private Krankenversicherung nicht aufkommt.

Wann ist eine Rückkehr von der privaten in die gesetzliche Krankenversicherung laut Gesetz möglich?

Wenn ein Versicherter als Begründung für den Wechsel in die gesetzliche Krankenversicherung die Veränderung der persönlichen Lebenssituation angibt, reicht dies für eine Rückkehr laut Gesetz nicht aus. Wenn Selbständige ihre Selbständigkeit aufgegeben haben, können sie dies zum Beispiel als Grund für einen Wechseln von der privaten Krankenversicherung in die gesetzliche angeben. Dieser Grund ist laut Gesetz rechtmäßig. Grundsätzlich kann man sagen, dass eine Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung nur dann möglich ist, wenn Versicherungspflicht besteht. Das heißt, dass der Versicherte einer versicherungspflichtigen Tätigkeit nachgeht und dabei unter der Beitragsbemessungsgrenze liegt. Diese Bemessungsgrenze wird jedes Jahr neu berechnet und liegt im Jahr 2012 bei einem jährlichen Bruttogehalt von 50.850 Euro. Der Versicherte, der einen Wechsel in die gesetzliche Krankenversicherung wünscht, muss nachweisen, dass sein persönliches Bruttoeinkommen mindestens 12 Monate unter dieser Grenze lag.

Warum wird der Wechsel von der privaten Krankenversicherung in die gesetzliche Versicherung so erschwert?

Viele junge und meist gesunde Menschen entscheiden sich für die private Krankenversicherung, weil diese mit einem großen Angebot an Leistungen und sehr niedrigen Beiträgen die Versicherten lockt. Mit zunehmendem Alter erhöht jedoch auch die private Krankenversicherung die Beiträge für die Mitglieder, da ein höheres Alter auch in den meisten Fällen das Auftreten häufiger Krankheiten bedeutet. Im Alter ist somit ein Wechsel in die gesetzliche Krankenversicherung für die Versicherten günstiger. Für die gesetzlichen Krankenkassen wäre diese Rückkehr der älteren privaten Versicherten jedoch finanziell negativ. Sie müssten für die Krankheitskosten dieser Versicherten aufkommen, obwohl diese in den Jahren zuvor nicht in die gesetzliche, sondern in die private Versicherung eingezahlt haben. Während der Wechseln von gesetzlichen Krankenversicherung in die private Krankenversicherung erleichtert wurde, wurde die Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung erschwert. Deshalb ist ein Wechsel laut dem Sozialgesetzbuch von Menschen über 55 Jahren von der privaten in die gesetzliche Krankenversicherung kaum möglich. Vor einem Wechsel in die gesetzliche Krankenversicherung sollten Rentner in diesem Fall zuerst in den Basistarif der privaten Krankenversicherungen wechseln.

Den Eintritt in die private Krankenversicherung sollte sich der Versicherte gut überlegen

Zwar bietet die private Krankenversicherung viele Vorteile und ein deutlich besseres Leistungsangebot wie die gesetzlichen Krankenversicherungen. Doch mit steigendem Alter erhöhen sich auch die Beiträge für die private Krankenversicherung. Diese Beiträge können von vielen Menschen nicht mehr aufgebracht werden. Eine Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung ist nur in Ausnahmefällen möglich. Wenn ein Wechsel laut Sozialgesetzbuch nicht möglich ist, können die Versicherten die Leistungen bei der privaten Krankenversicherung an ihre individuellen Bedürfnisse anpassen. Die privaten Krankenkassen bieten auch einen sogenannten Basistarif an, der besonders günstig ist. Dieser Tarif bietet ungefähr die gleichen Leistungen wie die gesetzliche Krankenversicherung an und liegt auch häufig in den Beiträgen unter den Mitgliedsbeiträgen der gesetzlichen Krankenkassen.