Die Krise der Finanzmärkte macht auch vor der Axa-Group nicht halt

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Die Axa-Group ist unter den Assekuranzen weltweit einer der Global Player. Die Mitte der achtziger Jahre gegründete Versicherung hat es unter anderem durch geschickte Akquisitionen anderer Unternehmen bis zur Nummer zwei in Europa geschafft. Doch wie fast jedem großen Konzern macht die weltweite Finanzkrise auch der Axa Versicherungsgruppe stark zu schaffen.

Zurzeit wohl sogar mehr als vielen anderen Unternehmen. Nach mehreren Verkäufen vormals akquirierter Tochtergesellschaften steht wohl schon in Kürze für die Axa-Group und Aktionäre gleichermaßen ein weiterer hochrelevanter Verkauf an. Das Unternehmen hat als großer Kapitalverwalter und Versicherer von Nordamerika bis nach Australien über Europa und Asien seine Finger im globalen Finanzspiel. Jedes Jahr erwirtschaftet der Konzern etwa 90 Milliarden Euro und kann davon circa drei Millionen als Gewinn verbuchen. Das Vermögen des Unternehmens wird auf etwa eine Billion Euro geschätzt. Doch es kann mit einem Konzern nicht immer bergauf gehen. Schon seit der Finanzkrise 2008 hat das Unternehmen mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Es reagierte darauf mit strikten Sanierungs- und Sparplänen und verkaufte immer wieder nicht ausreichend profitable Tochtergesellschaften. Des Weiteren musste es seitdem schon einige der weltweit über 11.500 Beschäftigten entlassen. Der Verkauf von Tochtergesellschaften ist gerade deswegen unternehmensgeschichtlich traurig, da die Axa-Group unter anderem wegen ihrer intelligenten und zahlreichen Akquisitionen global so erfolgreich wurde. Doch die aktuelle Finanzlage erschüttert speziell auch große Konzerne. So hadert die Axa-Group schon seit einiger Zeit aufgrund immer größer werdender Rezessionsängste, die weite Teile des Weltfinanzmarkts dominieren, mit einer anhaltenden Niedrigzinsphase, welche besonders die Gewinne aus den verschiedenen Policen wie der Autoversicherung oder der Lebensversicherung herabsetzt.

Es ist eine radikale Wende in der Unternehmenspolitik. Diesen Fakt bestätigte der Konzern jüngst Anfang der Woche mit dem Verkauf seiner kanadischen Tochtergesellschaft. So zog die Assekuranz aus diesem Geschäft mit einem Volumen von 1,9 Milliarden Euro einen Gewinn von umgerechnet 900 Millionen Euro. Der Konzern ist zum Sparen gezwungen. Im Gespräch ist wohl auch ein Verkauf der europäischen Private Equity-Sparte die über verwaltete Mittel von etwa 28 Milliarden Euro verfügt und damit die größte europäische Beteiligungsgesellschaft darstellt. Als Grund für einen Verkauf eines solchen Volumens sehen Experten keine reine Kapitalschaffung zur Tätigung weiterer Akquisitionen, sondern vielmehr eine Eigenkapitalstärkung, die dafür Sorge tragen soll, dass die Axa-Group mit möglichst trockenen Tüchern aus dem weltweiten Finanzgewitter gelangt.