Baader Bank Investmentthema: "Dieselgate hilft Elektroautos"

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4. November 2015. MÜNCHEN. (Baader Bank). Der Volkswagen-Abgasskandal hat ein Erdbeben in der Automobilbranche und bei den Verbrauchern ausgelöst. Die Softwaremanipulation hat vielen Kunden gezeigt, dass es sich bei den Verbrennungsmotoren im Allgemeinen und dem Dieselmotor im Speziellen um Auslaufmodelle handelt. „Wir glauben, dass der Trend zu Zero Emission geht,“ sagte etwa Nissan-Vorstand Trevor Mann unlängst in einem Interview. Seiner Meinung nach habe man schon vor „Dieselgate“ einen langsamen, weltweiten Rückgang bei der Popularität des Diesel-PKW „vor allem bei kleineren Fahrzeugmodellen“ festgestellt. Für den weltweit größten Autobauer Toyota ist der Diesel schon jetzt ein Auslaufmodell. Und eine Alternative für den Diesel sei schon da. „Es ist der Elektroantrieb“, sagt Mann. Ein Weg, den Tesla seit 2008 konsequent verfolgt. Ab dem Jahr 2050 will Toyota vollständig auf Pkw mit Verbrennungsmotor verzichten. Schon ab 2020 will Toyota den globalen Absatz von solchen Fahrzeugen auf gut 30.000 Elektrofahrzeuge jährlich verzehnfachen. Die Zahl der weltweit verkauften Hybridfahrzeuge soll sich bis dahin von derzeit 8 auf 15 Millionen Einheiten nahezu verdoppeln.

Damit deutsche Autobauer nicht den Anschluss an die ausländische Konkurrenz verlieren, hat Tesla-Chef Elon Musk Kaufanreize für Elektroautos in Deutschland gefordert. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte der Industrie auf der Automesse IAA im September zugesichert, dass eine Entscheidung zu staatlichen E-Auto-Anreizen noch 2015 fallen soll. Kaufanreize könnten der gesamten Branche einen Schub verleihen.

Anleger können von der Entwicklung der Elektromotoren mit dem Indexzertifikat der Deutschen Bank auf den Solactive E-Power Automobil Index (WKN DB3TXQ) profitieren, der die Entwicklung von bis zu 15 Aktien von Unternehmen widerspiegelt, die alternative Antriebsmechanismen für Automobile herstellen. Im laufenden Jahr erzielte das Papier einen Gewinn von etwas mehr als 17 Prozent. Damit konnte das Papier den STOXX Europe 600 Automobiles & Parts schlagen, der lediglich um 10 Prozent stieg. Auch über einen längeren Zeitraum fuhr der Anleger mit dem E-Power-Papier besser als mit einem Produkt auf den klassischen Index. Das Solactive E-Power Automobil Indexzertifikat verbuchte ein Plus von 217 Prozent, der STOXX Europe 600 Automobiles & Parts kam lediglich auf 72 Prozent. Aber auch deutsche Automobilhersteller wie BMW oder Daimler wollen sich verstärkt dem Elektroauto widmen. Daher ist sicherlich ein Zertifikat (WKN G3F7D) oder ein ETF (ISIN LU0378435043) auf den DJS 600 Automobiles & Parts Index eine Ergänzung zu dem Solactive E-Power Automobil Indexzertifikat.

Anleger haben auch die Möglichkeit, auf die Entwicklung von Einzelwerten zu setzen. So bietet Citigroup Tesla Motors ein BonusCap 144 2016/12 (WKN CC8PXX) an, das bei einer Laufzeit von rund 13 Monaten mit einem Abstand von 30 Prozent zur Barriere eine Rendite von 26,6 Prozent p.a. abwirft. Es besteht ein Aufgeld von lediglich 1,6 Prozent.

Wichtiges Utensil bei den Elektromotoren sind die Batterien. In der Schweiz wird von der Credit Suisse seit Mai dieses Jahres ein Tracker-Zertifikat (ISIN CH0262491266) auf einen Batterien-Basket angeboten, der neun Hersteller und acht Lieferanten von Lithium-Ionen-Batterien abbildet. Die Laufzeit beträgt drei Jahre. Leider gibt es ein derartiges Produkt in Deutschland zurzeit nicht.

von Baader Bank, München
© 3. November 2015

Dies ist ein Ausschnitt aus dem Newsletter „Zertifikate-Börse“ der Baader Bank. Der komplette Newsletter ist über deren Homepage www.baaderbank.de abruf- und abonnierbar.

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