Fonds: Beliebte US-Dollar-Anlagen

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11. November 2015. (FRANKFURT) Börse Frankfurt. Seit mittlerweile anderthalb Monaten geht es am Aktienmarkt nach oben, das lockt auch viele Fondsanleger aus der Reserve. „Mit der Aufwärtsbewegung haben sich viele positioniert“, berichtet Matthias Präger von der Baader Bank. Erst in den vergangenen Tagen sei zunehmend verkauft worden. „Die am Freitag erreichten 11.000 Punkte im DAX waren da wohl der Auslöser.“ Die Umsätze beschreibt der Händler als „ordentlich“. Bei der ICF Bank war der Kursanstieg nur von moderaten Umsätzen begleitet. „Allerdings hatten wir fast ausschließlich Käufe, Rückflüsse gab es kaum“, berichtet Ivo Orlemann. Der DAX hat sich seit Ende September, als er unter 9.500 Punkte gefallen war, deutlich erholt. Am Dienstagmittag liegt das Börsenbarometer bei 10.925 Zählern.

Zuwächse einstreichen

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Präger

Speziell bei Fonds mit deutschen und anderen europäischen Aktien wurde Präger zufolge erst zugegriffen, zuletzt aber auch häufig Kasse gemacht. Unter dem Strich überwogen im Jupiter JGF European Growth (WKN A0J317) und im DWS Aktien Strategie Deutschland (WKN 976986) die Zuflüsse, im Nürnberger Euroland A (WKN 847122), DekaFonds CF (WKN 847450) und Aberdeen (Swiss) European Opportunities Equities (WKN 970298) die Abflüsse.

Im Bereich der internationalen Fonds waren speziell US-Dollar-lastige Produkte gefragt. „Das liegt an der starken US-Währung“, bemerkt Präger. Ein Euro kostet aktuell nur noch 1,07 US-Dollar, vor einem Monat waren es noch 1,14 US-Dollar. Zugegriffen wurde daher im Carmignac Investissement (WKN A0DP5W), DWS Top Dividende (WKN 984811), Allianz Strategie Wachstum Plus (WKN 979727) und Robeco BP Global Premium Equities (WKN A0DLK6).

Mischfonds als Dauerbrenner

Mischfonds laufen weiter gut, jedenfalls die meisten. Publikumsliebling ist Orlemann zufolge weiter der Flossbach von Storch Multiple Opportunities (WKN A0M430). „Der ist mittlerweile das, was früher der Carmignac Patrimoine (WKN A0DPW0) war“, kommentiert der Händler. Der Fonds von Carmignac stand als einziger Mischfonds fast nur auf den Verkaufslisten.

Ein Neuling unter den gesuchten Mischfonds ist der Patriarch Classic TSI (WKN HAFX6Q) von Hauck & Aufhäuser. Dieser investiert weltweit  – also auch in Schwellenländern – in Aktien, Renten, Genussscheinen und Zertifikaten, grundsätzlich wird mit mindestens 51 Prozent des Fondsvermögens auf Aktien setzt. „Die Nachfrage ist hoch“, stellt Orlemann fest. Ebenfalls gesucht seien der Kapital Plus (WKN 847625) und der Flossbach von Storch Multiple Opportunities II (WKN A1W17Y), der im Gegensatz zur klassischen Variante keine physischen Edelmetallpositionen halten kann.

Chinesische Aktien auch mit Käufern

Nach der Ausverkaufswelle an den chinesischen Märkten im Sommer ist das Bild bei Fonds mit Titeln aus Hongkong oder vom chinesischen Festland jetzt ausgeglichener. Präger zufolge hielten sich Käufe und Verkäufe die Waage. „Das liegt wohl an den von China angekündigten konjunkturstützenden Maßnahmen.“ Abgestoßen wurden etwa der Stewart Investors Asia Pacific Leaders (WKN A0BK0C) und der Baring Hong Kong China (WKN 972840), gesetzt wurde hingegen auf den Robeco Asia Pacific Equities (WKN 988149) und den Threadneedle China Opportunities (WKN A0MMW3).

Biotech erholt sich

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Orlemann

Was einzelne Branchen angeht, steht einmal mehr der Biotech-Sektor im Fokus, wie Orlemann beobachtet. „Da sehen wir wieder fast nur Käufe.“ Zwischen Juli und September ist der Markt – gemessen am Branchenindex Nasdaq Biotech – zwar stark eingebrochen, seit Ende September geht es aber wieder nach oben. Anleger positionieren sich Orlemann zufolge vor allem im DWS Biotech (WKN 976997), aber auch im ESPA Stock Biotech (WKN 676338), DWS Health Care (WKN 976985), SEB Concept BioTech (WKN 542164) und Allianz Biotechnologie (WKN 848186). „Hier sehen wir auch viele kurzfristig orientierte Trader.“

Umsätze in Immobilienfonds

Weiter rege gehandelt werden Immobilienfonds, wie Orlemann außerdem meldet. „Das betrifft vor allem die weiterhin offenen Fonds.“ Hier würden beide Seiten gespielt, etwa im HausInvest (WKN 980701), im Deka Immobilen Global (WKN 748361), im Grundbesitz Global (WKN 980705) und im Grundbesitz Europa (WKN 980700).

Geld parken in US-Dollar

Eher ruhig zu ging es bei Geldmarktfonds. „Nur bei auf US-Dollar lautenden Produkten ging mehr um“, erklärt Präger: Gesucht gewesen sei etwa der DekaLux-Geldmarkt USD (WKN 974557), getrennt hätten sich Anleger unterdessen vom Deutsche Floating Rate Notes (USD) (WKN 972167).

Bei Minenfonds herrscht Funkstille. „Dabei hat der Goldpreis deutlich nachgegeben“, kommentiert Präger. Eine Feinunze kostet aktuell 1.089 US-Dollar, Mitte Oktober waren es zwischenzeitlich 1.184 US-Dollar. Bei der Baader Bank gab es kleinere Käufe und Verkäufe im BGF World Gold Fund (WKN 974119, A0BMAL).

Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG

© 11. November 2015