Fonds: Fondsanleger behalten die Nerven

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5. Februar 2013 (FRANKFURT) Börse Frankfurt. Rund um den Globus begegnen Anleger dem erneuten Aufflackern der Euro-Krise mit deutlichem Abgabedruck. Neben dem Minus von 2,5 Prozent im DAX fiel der Dow Jones am gestrigen Montag um 0,8 Prozent, der breiter gefasste S&P 500 sank um 0,9 Prozent und der Nasdaq gab 1,2 Prozent ab. Auch der marktbreite MSCI-Index für asiatisch-pazifische Aktien außerhalb Japans sank um 0,9 Prozent. Unter den wichtigsten Börsen konnte allein der Handelsplatz in Shanghai leicht zulegen.

„Der Korruptionsverdacht gegen den spanischen Ministerpräsidenten, der Skandal um die italienische Traditionsbank Monte die Paschi di Siena, sowie die Wahl in Italien stellen die Risikobereitschaft der Anleger auf eine harte Probe“, fasst die Helaba zusammen. Zudem stehe die steigende Arbeitslosigkeit in Spanien stellvertretend dafür, dass viele Probleme in den Krisenländern bislang nicht gelöst sind.

Fondsinvestoren halten sich zurück

Im Handel mit aktiv verwalteten Fonds ist die Turbulenz an den Börsen laut Händlern wenig spürbar. „Zunächst konnte sich kaum einer erklären, was eigentlich los ist“, berichtet Anja Deisenroth-Boström von der Baader Bank und spricht von moderaten Umsätzen in Publikumsfonds auf Wochensicht. „Rund um die Sitzung des US-Offenmarktausschusses am vergangenen Mittwoch hielten sich Fondsanleger besonders bedeckt. „Weiterhin gut gelaufen sind Portfolios mit asiatischen Aktien, besonders ruhig war es hingegen bei den Minenfonds.“

Mischfonds machen das Rennen

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Orlemann

Während im Fondshandel insgesamt der Schwung vom Jahresauftakt abgeflacht ist, greifen Anleger Ivo Orlemann zufolge nach wie vor beherzt zu Mischfonds, allen voran zum Flossbach von Storch Multiple Opportunities (WKN A0M430). In der Spitzengruppe bewege sich zudem der Allianz Global Investors (WKN 847625). „In unseren Büchern gibt es für dieses Portfolio ausschließlich Käufe und keine einzige Abgabe.“ Unter den meist gehandelten Fonds mit überwiegenden Zuflüssen führt Orlemann zudem den M&G Optimal Income Fund (WKN A0MND8), dessen Fondsmanagement zu mindestens 50 Prozent in Anleihen jeder Art investiert und über die weitere Allokation der Anlegergelder weitestgehend frei entscheiden kann.

Asien bleibt beliebt

Das Interesse an Fonds mit asiatischen Aktien beschreibt Deisenroth-Boström als rege. „Asiaten waren meist gesucht.“ Viel Zuspruch habe es beispielsweise für den Aberdeen Asian Smaller Companies (WKN A0HMM3) gegeben, ebenso für den First State Greater China Growth Fund (WKN A0BKZB). Auf Länderebene finde etwa der Allianz Thailand Equity Fund (WKN A0Q1LJ) Beachtung, der sich auf Aktien mit Sitz in Thailand fokussiert. „Auch hier überwogen die Käufe.“

Deutsche Nebenwerte gesucht

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Deisenroth-Boström

Auf eher verhaltenem Niveau legten sich Anleger laut Deisenroth-Boström Publikumsfonds mit hiesigen Bluechips etwa gebündelt im DWS Deutschland (WKN 849096) mehrheitlich ins Depot. Ebenso fänden deutsche Mittelständler, zum Beispiel im Allianz Nebenwerte Deutschland (WKN 848176), überwiegend Abnehmer. Diesen Trend bestätigt Orlemann, der den Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen (WKN A0M8HD) als Nummer zwei in seiner Umsatzstatistik mit einem deutlichen Kaufüberhang führt.

Wenig los bei international aufgestellten Fonds

Überschaubare Bewegung registriert die Baader Bank in Körben mit internationaler Ausrichtung. „Wenn, dann wurden sie in Summe abgegeben.“ Etwa trennten sich Fondsanleger von ihren Engagements im DWS Top Dividende (WKN 984811). Per Saldo abgestoßen worden sei zudem der Carmignac Investissement (WKN A0DP5W). Auf kleine bis mittlere Unternehmen aus Schwellenländern setzt der Aberdeen Global Emerging Markets Smaller Companies Fund (WKN A0MQN4), der Orlemann zufolge in der vergangenen Woche mehr Käufer als Verkäufer anzog.

© 5. Februar 2013/Iris Merker