Auslandsaktien: Wogen wieder geglättet

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25. April 2013. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Von einer Stabilisierung nach den Turbulenzen der vergangenen Woche berichten Market Maker aus dem Handel mit Auslandsaktien. „Nachdem sich der Goldpreis wieder etwas gefangen hat, ist auch an den Aktienmärkten der Druck weg und die Nervosität gewichen“, beobachtet Jan Vrbsky von der Baader Bank. Daneben hätten Zinsspekulationen die Stimmung verbessert, wie Walter Vorhauser von Close Brothers Seydler ergänzt: „Die Erwartungen hinsichtlich einer Leitzinssenkung durch die EZB sind sehr hoch, zumal Europa in der Rezession steckt. Auch die Inflationsentwicklung spricht aktuell nicht gegen einen solchen Schritt.“ Dementsprechend seien die Notierungen vor allem an den europäischen Aktienmärkten in dieser Woche nach oben gelaufen.

Hoffnung auf Projekt-Stopp bei Barrick Gold

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Verbsky

Aufwärts ging es in dieser Woche für die Aktie von Barrick Gold (WKN 870450), die sich schon seit einiger Zeit im Abwärtstrend befindet und im Zuge des jüngsten Goldpreisverfalls noch einmal kräftig unter Druck geraten ist. „Nun hat das Unternehmen mit besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen sowie positiv aufgenommenen Kommentaren zur Strategie aufgewartet. Die Aktie ist daraufhin um rund 7 Prozent nach oben gesprungen“, weiß Vrbsky. Der Vorstand hatte bei der Hauptversammlung angekündigt, nicht um jeden Preis an dem umstrittenen Pascua Lama-Projekt in Chile festhalten zu wollen, nachdem der Ausbau vor einigen Tagen aufgrund eines Gerichtsbeschlusses gestoppt worden war. „Dieses Projekt war Investoren ein Dorn im Auge, da es sehr teuer und zudem mit politischen Risiken behaftet ist. Nun wird darauf gehofft, dass Barrick Gold das Projektstoppt“, ergänzt der Händler.

Daimler-Ausstieg beflügelt EADS

Aufwärts in einem fallenden Markt ging es zur Wochenmitte für die EADS-Aktie (WKN 938914), nachdem sich Autobauer Daimler quasi über Nacht von seiner Restbeteiligung an dem Rüstungs- und Raumfahrtkonzern getrennt hatte. Zum Handelsende standen sie mit plus 4,8 Prozent auf fast 39 Euro an der MDax-Spitze, nachdem sie zeitweise bis auf 39,20 Euro gestiegen waren, fasst Vrbsky zusammen und spricht von einer Befreiung der EADS-Aktie. „Die Umsätze waren immens“.

Amgen-Umsatz schwächer als erwartet

Der US-Pharmariese Amgen (WKN 867900) hat seinen Gewinn im ersten Quartal dank eines Steuereffekts zwar deutlich gesteigert, allerdings blieb das Unternehmen umsatzseitig hinter den Erwartungen von Analysten zurück. „Nachdem die Aktie in den vergangenen Monaten schon sehr gut gelaufen war, wurde wohl schon viel vorweggenommen. Im Gefolge der Zahlen sackten Amgen jedenfalls um über 7 Prozent ab“, berichtet Vorhauser. Die Amgen-Aktie war von rund 60 Euro im Februar zuletzt bis auf knapp 87 Euro gestiegen und kostet aktuell rund 80 Euro.

Halliburton erfreut Anleger trotz Verlust

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Vorhauser

Trotz eines Verlusts von 13 Millionen US-Dollar hat der US-amerikanische Ölfelddienstleister Halliburton (WKN 853986) die Markterwartungen im ersten Quartal übertroffen. „Wegen der vor drei Jahren gesunkenen Ölplattform Deep Water Horizon im Golf von Mexiko musste das Unternehmen hohe Rückstellungen bilden, die unter dem Strich zu dem Verlust geführt haben. Operativ läuft es bei Halliburton aber eigentlich ganz gut“, merkt Vorhauser an. Positiv werteten Anleger unter anderem deutliche Umsatzzuwächse des Unternehmens im Mittleren Osten und Asien. Nach rund 28 Euro am vergangenen Freitag hat die Aktie auf 31,50 Euro zugelegt.

Travelers verbucht Ergebnisschub

Dank gestiegener Prämien und geringer Katastrophenschäden ist der US-Versicherer Travelers (WKN A0MLX4) mit einem Gewinnsprung um 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ins erste Quartal gestartet. „Das kam bei Aktionären sehr gut an, zumal Travelers die Dividende um 9 Prozent angehoben hat“, berichtet Vorhauser. Damit schüttet der Konzern auf das Gesamtjahr gesehen künftig 2 Dollar an die Anteilsinhaber aus. Die Aktie markierte in New York ein neues Allzeithoch bei 88,60 US-Dollar. In Frankfurt kostet der Titel aktuell rund 65 Euro.

 

© 25. April 2013/Karoline Kopp