Wochenausblick: Härtetest Unternehmenszahlen

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8. April 2013. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Enttäuschende Arbeitsmarktzahlen aus den USA haben zum Wochenausklang für heftige Bremsspuren an den Aktienmärkten gesorgt. Der S&P 500 verzeichnete den größten Wochenverlust dieses Jahres. Der DAX gab auf Wochensicht um immerhin 1,75 Prozent nach, am Montagmorgen notiert das deutsche Aktienbarometer bei 7685 Punkten. Nach Einschätzung der Landesbank Berlin dürften DAX und Euro Stoxx 50 ihre Phase erhöhter Schwankungen zunächst auch noch fortsetzen.

„Im Fokus stehen die Regierungsbildung in Italien und die Frage, ob das noch vorherrschende Szenario einer wirtschaftlichen Erholung im zweiten Halbjahr aufrechterhalten werden kann.“ Zudem blickten die Märkte gebannt nach Korea. Die mittelfristig „vorsichtig optimistische“ Sichtweise behalten die Analysten aber zunächst bei. Der Grund: die Liquiditätsschwemme.

US-Zahlen positiv, deutsche stabil

Während die neue Woche mit nur wenigen Konjunkturdaten aufwartet, beginnt die Berichterstattung über das erste Quartal. Den Auftakt macht – wie immer – der US-Aluminiumkonzern Alcoa. Am heutigen Montag nach Börsenschluss geht es los, am Freitag folgt mit JPMorgan Chase die erste US-Bank. Laut Robert Halver von der Baader Bank ist von der anstehenden Berichtsaison kein wesentliches Störfeuer für die Aktienmärkte zu erwarten. „Während US-Unternehmen ihren positiven Gewinntrend fortsetzen, zeigen Firmen aus den Schwellenländern sowie Deutschland zumindest eine stabile Entwicklung der Unternehmensgewinne.“ Nur Euroland biete eine noch verhaltene Tendenz.

Unschlagbare Dividendenrendite

Andreas Hürkamp von der Commerzbank weist darauf hin, dass 17 der 30 DAX-Unternehmen eine Anhebung der Dividende für 2012 angekündigt haben. „Trotz Staatsschuldenkrise liegt die Dividendensumme nur 2 Prozent unter dem bisherigen Rekordhoch von 28,1 Milliarden Euro für das Geschäftsjahr 2007.“ Der DAX biete damit weiterhin eine attraktive Dividendenrendite von 3,3 Prozent. „Im März, als der DAX zum ersten Mal im Bereich von 8.000 Punkten notierte, betrug die Dividendenrendite gerade einmal 1,8 Prozent.“ Darüber hinaus habe die Rendite von mit BBB eingestuften Unternehmensanleihen 6,2 und die zehnjähriger Bundesanleihen 5,5 Prozent im Durchschnitt betragen, heute seien es 2,9 und 1,4 Prozent.

Technisches Bild mahnt

Laut Helaba hat der Kursrutsch vom Freitag im Chartbild des DAX allerdings deutliche Spuren hinterlassen. „Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass die für den mittelfristigen Trend so immens wichtige 55-Tage-Linie bei aktuell 7.788 Punkten auf Schlusskursbasis unterschritten wurde.“ Passiere dies erneut, sei dies als Eintritt in einen mittelfristigen Abwärtstrend zu interpretieren. „Die ersten größeren Kursziele auf der Unterseite finden sich bei 7.537 beziehungsweise 7.490 Zählern, erste Widerstände auf der Oberseite bei 7.750 und 7.792 Punkten.“

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftstermine

Montag, 8. April

Quartalszahlen Alcoa

12.00 Uhr. Deutschland: Industrieproduktion Februar. Die Produktion dürfte im Februar leicht angestiegen sein, meint die DekaBank. Gleichwohl seien die Produktionszuwächse aufgrund des langen Winters mit Folgen für die Bauproduktion wohl bescheiden ausgefallen.

Dienstag, 9. April

3.30 Uhr. China: Verbraucherpreise März. Nach im Vergleich zum Vorjahr 3,2 Prozent im Februar rechnet die DekaBank für den März mit einer Entspannung, es werden 2,5 Prozent Verteuerung prognostiziert. Da die Wirtschaft nur in einem moderaten Tempo wachse, werde das offizielle Inflationsziel von 3,5 Prozent in diesem Jahr nicht in Gefahr geraten, die Analysten erwarten 3 Prozent.

Mittwoch, 10. April

20.00 Uhr. USA: Protokoll der Notenbanksitzung vom 19./20. März.

Quartal werde das Bruttoinlandsprodukt in den ersten drei Monaten 2013 voraussichtlich aber wieder leicht zulegen, dann seien auch Impulse für den Arbeitsmarkt zu erwarten.

Freitag, 12. April

Quartalszahlen JPMorgan Chase

14.30 Uhr. USA: Einzelhandelsumsatz März. Die Einzelhandelsumsätze dürften geringfügig gegenüber dem Vormonat gesunken sein, meint die DekaBank. Hauptgrund hierfür seien Benzinpreise, die landesweit deutlich weniger stark als sonst üblich gestiegen seien.

15.55 Uhr. USA: Konsumklima Uni Michigan April. Die geringeren Energiepreise dürften zu einer Verbesserung bei der Verbraucherstimmung beigetragen haben, erklärt HSBC Trinkaus. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumentenvertrauen für April habe dementsprechend wahrscheinlich um 1,4 auf 80 Punkte zugelegt. Der Index der University of Michigan basiert auf einer telefonischen Befragung von mindestens 500 Konsumenten in den USA und gilt als wichtiger Frühindikator für die künftigen Konsumausgaben.

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© 8. April 2013/Anna-Maria Borse